Samstag, 16. Januar 2010

Balkanbeats, die Zweite

A Night in Berlin
von Sophia Lara Skuratowicz


Balkanbeats, ruft bei jedem wohl ein ganz bestimmtes Bild in den Kopf und wie sollte es auch anders sein eine Melodie. Bei mir ist es unumstreitbar Dj Shantel, der 2007 durch die Straßen von Rumänien rannte und sein Disko Disko Partizani auf die Welt los lies.

Interessant ist auch wo dieser Trend und auch der Begriff BalkanBeats herkommen: nicht etwa aus Rumänien sondern direkt aus unserer schönen Hauptstadt Berlin. Der Erfinder ist ein Robert Soko der sich 1990 in Berlin niederließ und 1993 seine erste Party startete, die sich dann als BalkanBeats bekannt machte.

Mit dieser Melodie im Kopf schiebe ich die CD in meine Anlage und höre mir den ersten Track evo me narode des von Piranha zusammen gestellten Samplers an. Es beginnt mit einem mechanisch klingenden Beat, Trompeten und Gesang. Nicht weiter verwunderlich, wären da nicht immer wieder die Verzerrungen und an Science-Fiction erinnernde Töne. Etwas irritiert höre ich in den zweiten Track rein um dann in eine beruhigend bekannte Stimmung zu verfallen. Mein Körper will zu dem schnellen Rhythmus gleich los hüpfen und auch die vertrauten Blasinstrumente im Stakkato erfreuen meine Sinne. Der Sänger schreit dazu noch ein halb verzweifelt, halb belustigtes Maruschka. Ja das ist was ich mir unter BalkanBeats vorgestellt habe.

Der Nebentitel des Samplers lautet A Night in Berlin, daher wundert es nicht, dass B-Styl erst mal mit deutschen Text beginnt und auch im Refrain die Hauptstadt zitiert. Und siehe da auch Disko Partizani ist zum Ende des Samplers hin vertreten, in einem etwas anderen Remix mit Verzerrungen ähnlich dem ersten Lied. Hört man weiter erlebt man wie bei den beiden ersten Liedern Überraschungen und „altbekanntes“ in einer abwechslungsreichen Mischung. Was mich zu Beginn noch verstört beginnt nun zu gefallen. Ja grade diese Mischung und die bewusste Reihenfolge der Lieder sagen zu. Ich komme sogar in den Genuss diversen Gesangssprachen zu lauschen und einigen qualitativ hochwertige Instrumentalsolos.

So gesehen ist „BalkanBeats – A Night in Berlin“ ein echtes Potpourri von 15 Tracks mit Insgesamt 57 Minuten „balkanische Beats“. Bekanntes mit neuem weckt die Lust zum Tanzen, Singen und lässt den einen oder anderen an die Heimat denken. Nur der Remix von Dj Shantel und das erste Werk auf dem Sampler passen meiner Meinung nicht ganz ins Konzept. Sie wirken verstörend mit ihren technisch-Science Fiction Geräuschen. Und das evo me narode an erster Stelle ist auch irritierend da dies der erste Eindruck ist und sowie diese Version von Disko Partizani nicht ganz ins Gesamtbild des sonst so gut strukturierten Samplers passt.

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