Montag, 18. Januar 2010

Matisyahu, die Dritte

Light
von Laura Weber


Matisyahu meldet sich nach drei Jahren intensiver Arbeit mit seinem neuen Album Light zurück. Bereits mit dem letzten Album feierte der chassidisch-jüdische Künstler mit dem markanten Bart und eingängigen Reggae-Klängen beachtliche Erfolge und landete mit King Without A Crown einen Top-40-Hit. Mit Light liefert der inzwischen 29-jährige New Yorker eine neue Spitze in der Geschichte seines Schaffens.

Der Sound lässt sich nicht mit drei Worten abtun, zu viele verschiedene Stile treffen in dem Werk aufeinander. Er vereint Reggae, Funk, Pop und Soul bis Rock und Elektro und sorgt musikalisch somit für Abwechslung. "Mit der Weiterentwicklung meines Musikgeschmacks habe ich meinen eigenen Sound und meine Stimme neu entdeckt", beschreibt er die Vielfalt der 14 Songs. Mit diesem Schritt ermöglicht er einerseits dem weniger Reggae-affinen Hörer den einen oder anderen Ohrwurm, wird aber vielleicht eingefleischte Stammhörer nicht vollends zufrieden stellen können. Teilweise wirken einige Titel wie We Will Walk oder Escape mit einem breiten Spektrum an Effekten überladen und überproduziert. Richtig klassische Reggae- oder Dancehallsounds finden sich nur in wenigen Songs wie Struggla und Thunder, ansonsten dominieren Passagen und Elemente die einem oft bekannt vorkommen und sich leicht einprägen, wie die Melodieführung in One Day mit dem hymnenartigen Refrain. Einen Bruch bringt der lieblich, träumerische Abschlusssong Light, der meditativen Charakter besitzt und an dieser Position perfekten Ausklang bietet.

Textlich bewegt sich Matisyahu in üblichen Thematiken wie Freundschaft, Liebe und das Leben. Der religiöse Zeigefinger wird nicht erhoben, auch wenn er aus seinem Glauben kein Geheimnis macht.

Mit Light erwartet den Hörer ein abwechslungsreiches Album eines vielseitigen Künstlers, das keine Langeweile aufkommen lässt und sowohl zum Nachdenken, als auch zum Träumen und Tanzen anregen kann.

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