Light
von Martin Alex
Matisyahu bringt Licht ins Dunkle
Der orthodox jüdische Amerikaner rappt und singt über seine Religion und den Frieden
Drei Jahre war es ruhig um den vollbärtigen Musiker - ein Song wie King Without A Crown, seine Erfolgssingle aus vom letzterschienenen Album Youth, muss auch erst einmal übertroffen werden. Nun ist sein neues Album Light erschienen, mit dem sich stilistisch einiges getan hat. So ist das Album eine Reise durch alle erfolgversprechenden Genres der Popmusik geworden. Von Rocksongs wie So Hi So Lo über R'n'B anmutende Tunes, wie bei We Will Walk bis zum Hip Hop-Feeling in Smells Lies ist alles dabei.
Mit der ersten Single One Day hat Matisyahu ein wirklich großes Stück Musik abgeliefert. Das Rezept macht schon beim Lesen Geschmack: Man nehme einen kräftigen Bass, eine eingängige Hug Line sowie etwas Synthi-Gespiele und lässt das Ganze zu einer ausgefeilten Produktion mit auffälligen Effekten langsam garen. Fertig ist eine Hymne, in der man förmlich die Sonne aufgehen sieht.
Im Gegensatz zu dieser Single ist der Rest des Albums eher durch stark verzerrte Gitarren dominiert. Wen wundert es, wenn David Kahne (The Strokes, McCartney) das Album produziert hat. Matisyahu als Reggae-Artist zu betiteln wäre folglich nicht vertretbar. Zu unterschiedlich und zu untypisch Reggae klingen die Songs. Auch wenn Beat-Bezogenheit und Synthi-lastiger Sound nicht unbedingt im Widerspruch zum Reggae stehen muss, ein typisches Feeling kommt trotzdem nicht auf.
Die Besetzung erinnert mit Gitarre, Bass, Schlagzeug, Keyboard und Gesang auch eher an eine Rock-/Indie-Combo. Matisyahu geht seinen eigenen Weg – sollte man meinen - dabei fällt beim Hören des Albums auf, dass der gute Matthew Miller hier kein Risiko eingehen will. Keine gewagten Kunstgriffe, sondern eher standardisierte und fast schon überproduzierte und "verpoppte" Songs sollen ein breites Publikum ansprechen.
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