Montag, 18. Januar 2010

Ghana Special

Modern Highlife, Afro-Sounds, Ghanaian Blues 1961-1981
von Anja Fürstenberg


Mit schnellen Funkrhythmen, kraftvollen Blechbläsereinsätzen, gemütlichem Reggae und melodiösen Soulstimmen, lädt das Album zu einer musikalischen Reise nach Ghana ein.

Ghana Special enthält 33 originale und zuvor noch nicht veröffentliche Songs aus Ghana. Miles Cleret, DJ, Produzent und begeisterter Liebhaber afrikanischer Musik kam bei einer Reise durch Afrika auf die Idee unbekannte Musik zu sammeln. Daraufhin entstanden mehrere Alben mit Funk- und Fusionmusik aus Afrika. Darunter auch die Sampler Ghana Soundz Volume 1&2. Sein jahrelanges Reisen durch Ghana und Suchen nach unbekannter Musik in alten Plattenläden, bei Musikern, DJ's und Produzenten hat sich auch für sein drittes Album wieder vollkommen gelohnt.

Die Songs der verschiedenen Bands auf der Platte verdeutlichen, dass afrikanische Musik mehr als nur einfache Weltmusik ist. Vielmehr ist ein vielfältiges Verschmelzen zahlreicher Stilrichtungen zu finden. Musik spielte in Ghana schon immer eine wichtige traditionelle Rolle und war ein wichtiger Teil des Lebens. Unter dem Einfluss der westlichen Musik verbanden junge Musiker die vielfältigen traditionellen Perkussionstile mit neuen musikalischen Elementen des Jazz, Beat-style, Psychedelic u.a. Besonders in den 60er und 70er Jahren bildete sich in Ghana ein besonderer Fusionstil.

Auf traditionellen Percussioninstrumenten werden Funkrhythmen gespielt. Neben elektrischen Gitarren-, Bass- und Keyboardklängen ertönen kraftvolle Bläser, die rhythmisch vielfältige (Akoko Ba) oder melodieführende und singbare Parts (Enuanom Adofo) in den Stücken übernehmen. Kraftvolle Trommelpassagen, lassen den traditionellen Einfluss afrikanischer Rhythmen und Perkussionstile erkennen. Bei Stücken, wie You Can Go ergeben diese lebhaften Rhythmen zusammen mit den Stimmen der afrikanischen Sänger, im Wechsel mit den melodischen Bläsern wunderschöne tanzbare „Gute-Laune-Musik“.

Neben tanzbaren, lebhaften Stücken sind auch Songs, wie Tamale zu hören. Diese sind nicht weniger vielfältig, wirken durch langsamere kraftvolle afrikanische Gesänge und Bläsermelodien jedoch eher ruhig.

Mögen die afrikanischen Stimmen der Sänger und untypischen Klänge und Harmonien der Instrumente für das ein oder andere europäische Ohr auch ungewohnt klingen, sollte man ihre Vielfältigkeit genießen und sich von den lebendigen Rhythmen zum Tanzen einladen lassen.

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